Wenn der Weg bis zur nächsten Apotheke weit ist, hilft man sich anders. Traditionelle Regenerationsmethoden – archaisch, einfach und gut – haben in den Alpen Jahrhunderte überlebt und bewähren sich noch heute. Ob originelle Spa-Anwendungen, Schafwollbad oder Gletscherschliff, wir stellen Ihnen vier Auftankstellen am Berg vor.
Gletscherschliff – der Großglockner als Peeling
Der alles überragende Fast-Viertausender (3.798 m) ist nicht nur der höchste Berg Österreichs, er führt auch die Pasterze mit sich, den größten Gletscher der Ostalpen. Und er liefert die Grundsubstanz für Schönheits- und Gesundheitstreatments im Wanderhotel Taurerwirt in Kals. In den Millionen Jahren seit das ewige Eis sich über die Erdoberfläche schiebt, hat der Untergrund sich zersetzt und sich feiner Sand – genannt Gletscherschliff – gebildet.
Aus diesem hochenergetischen Produkt entsteht – angereichert durch verschiedene ätherische Öle – die Grundlage für die Packungen und Peelings, die im Taurerwirt zur Anwendung kommen. Mineralien und Spurenelemente in diesem außergewöhnlichen Mix stärken und beleben den Körper. Sie helfen gegen Erschöpfung, Schlaflosigkeit, Nervosität und Hautreizungen. Sie beeinflussen die Wundheilung und die Durchblutung. Und sie helfen bei Muskelkater. Denn dass mit einem solchen zu rechnen ist, wenn man im Glocknergebiet unterwegs ist, steht außer Zweifel! www.taurerwirt.at
Steinöl, die Essenz der Berge
Der Riese im Märchen nahm den Stein und zerdrückte ihn mit bloßer Hand wie Butter. Dass aus hartem Fels Flüssigkeit entstehen kann, ist kein Märchen und auch keine Zauberei. Am Achensee wird es seit über hundert Jahren praktiziert. Aus den dunkelbraunen Felsbrocken, die ein Mineraliensammler 1902 entdeckte, wird Öl gepresst, Steinöl. Ein hartes, Kräfte zehrendes Unternehmen, das sich aber lohnt, denn bis heute wird dieses Heilmittel, angereichert mit Wirkstoffen aus Fossilien, die über Millionen Jahren im Stein lagern, gegen viele Arten von Beschwerden eingesetzt. Ob Holzfällerhütte, Bauernhaus, oder Wellness-Hotel – nirgends fehlt das Tiegelchen mit der Steinöl-Salbe. Sie hilft bei Verbrennungen genauso wie bei größeren und kleineren Wunden. Gästen im Wanderhotel Kristall am Achensee wird das Schwarze Gold Tirols direkt auf den Körper als Fangopackung aufgetragen. Das tut gerade nach einer ausgedehnten Wanderung besonders gut. Dass das neue Floating-Becken als Felsgrotte inszeniert wurde, verstärkt das Gefühl, die Kraft der Berge direkt in sich aufzunehmen. Es finden einmal pro Woche Wanderungen zur Steinölbrennerei im Bächental statt, sicher die einzige ihrer Art in Europa. www.kristall-pertisau.at
Ultner Schafwollbad im Belvita Hotel Hohenwart in Schenna
In der Fabel wählt der Wolf das Schafsfell als Tarnung. Warum wohl? Kein anderes Tier hat ein so positives Image, ist so sanft, so zahm, so wenig aggressiv. Mit seiner kugeligen Form, dem verschlafenen Blick und seiner lässigen Art zu Kauen macht das Schaf uns Menschen vor, was es heißt cool zu sein. Das sympathische Herdentier prägt überall im Ultental das Landschaftsbild. Es steht auf den steilen Hängen und streift über die lieblichen Almen. Es leistet den Wanderern Gesellschaft. Wenn schon der Anblick so entspannend ist – wie gut muss es erst tun, sich ganz in Schafwolle einzuhüllen, in ihr zu baden… Das dachten sich die Frauen der Ultentaler Wollmanufaktur „Bergauf” und „erfanden” das Schafwollbad. Es besteht aus besonders hochwertiger Wolle, die nach der „Summerfrische” auf den alpinen Weiden des Ultentales gewonnen und zu kuscheligem Vlies verarbeitet wurde. Das in der Wolle enthaltene Wollwachs, das Lanolin, ist besonders hautverträglich und somit für jeden Hauttyp, insbesondere aber für sensible Haut geeignet. Als Duftkomponente kommen wildgewachsene Alpinkräuter hinzu. Auch sie unterstützen die Tiefenentspannung und Reinigung der Haut. Die natürliche Wärme, die den Körper umgibt und sanft in die tieferen Hautschichten eindringt, löst die dort sitzenden Verspannungen und bringt dem Organismus Ruhe. Dass Schäfchenzählen müde macht, wissen wir schließlich seit Kindertagen. www.belvita.it/wellnesshotel-suedtirol/hotels-suedtirol/hotel-hohenwart
Bergsalz auf meiner Haut
Nur 25 Minuten dauert es bis zur viel zitierten „Haut, wie ein Babypo“. Das „Bergsalzpeeling“ im Similde Spa des Wanderhotels Cyprianerhof Dolomit Resort in Tiers, Südtirol, verursacht den gefragten Verjüngungseffekt. Hier kommen rosafarbenes Himalaya-Salz und duftendes Pflanzenöl zum Einsatz. Durch das Peeling wird die Haut durchblutet, das Pflanzenöl gibt ihr Feuchtigkeit zurück und glättet sie. Das Similde Spa des Hotels ist eine Fundgrube für Fans alpiner Wellnessbehandlungen. Bei dem „Körperpeeling mit Sarner Latsche“ regen Mehlpartikel der Latschenzapfen die Aktivität der Hautzellen an und natürliche Antioxidantien wirken gleichzeitig beruhigend auf den Organismus. Kein „Bett im Kornfeld“ sondern ein „Bad in der hochalpinen Bergkräuterwiese“ erhält, wer ein 20minütiges Heubad bucht, in dem die Wirkung des Bergwachholders unter anderem müde Wanderbeine wieder munter macht. Zu guter Letzt wäre die ebenfalls 20minütige „Ziegenmilch-Honigpackung“ für unschlagbar glatte, weiche Haut zu erwähnen. Wenn Geißenpeter diese schon gekannt hätte, hätte er sie Heidi in jedem Fall empfohlen. www.cyprianerhof.com
(Quelle/ Bilder: GIRASOLE GmbH)