/Navi oder Karte? – Klassiker hat noch lange nicht ausgedient

Navi oder Karte? – Klassiker hat noch lange nicht ausgedient

Bekommt das Navi bei der Routenplanung wieder verstärkt Konkurrenz von seinem bedruckten Pendant? Navigationssoftware für Handys oder fest installierte, elektronische Helfer haben in den vergangenen Jahren zwar immer neue Marktanteile erobert, doch inzwischen steigt bei Deutschlands Autofahrern auch das Interesse am gedruckten Kartenmaterial wieder an.

Der Busche Verlag, der für Aral Straßenkarten und Atlanten auflegt, verzeichnet vor allem bei den Übersichtskarten einen ansteigenden Trend. So wurden 2010 an den rund 2.500 Aral-Stationen in Deutschland rund 14 Prozent mehr Übersichtskarten „Deutschland im Maßstab 1:1.000.000“ abgesetzt als im Vorjahr. Die gedruckten Karten hätten speziell bei der Grobplanung klare Vorteile gegenüber der elektronischen Konkurrenz, da sich auf den meist kleinen Displays zum Beispiel keine vernünftige Planung für eine längere Reise, etwa von Hamburg nach München, ablesen lasse, erklärt Werner Jaschke vom Busche-Verlag.

Punkten können gedruckte Karten auch bei den Kosten. Gegenüber fest installierten Navis ab Werk als auch der etwas günstigen mobilen Variante sind sie für wenige Euro zu bekommen. Da können höchstens spezielle Handy-Apps mithalten, doch eine Grobplanung ist auf den winzigen Displays nahezu unmöglich.

Kein Navi und keine Karte führt jedoch wunschgemäß ans Ziel, wenn die Aktualität des Materials nicht stimmt. Bei den jetzt verfügbaren Straßenkarten wurden immerhin 90 Ortsumgehungen neu eingestellt. Insgesamt wartet auf dem überörtlichen Straßennetz mit einer Länge von 231.000 Kilometern durchschnittlich alle 100 Kilometer eine Neuerung auf den Autofahrer; 190 Kilometer fertiggestellte oder im Bau befindliche Autobahnen und diverse Änderungen an der Streckenführung inklusive.

Während klassische Karten vor allem beim Preis und mit ihrer umfassenden Übersicht überzeugen, spielen die elektronischen Wegweiser ihre Vorteile in der Detailplanung und schnellen Orientierung aus. Kurzum: Die Mischung macht’s. (Auto-Reporter.NET/br)