/Recyclingkunst auf Spiekeroog: Dalbenskulpturen auf dem Hafengelände

Recyclingkunst auf Spiekeroog: Dalbenskulpturen auf dem Hafengelände

Spiekeroog zeigt Sinn für Recycling und Kunst im öffentlichen Raum: Auf dem Hafengelände der idyllischen Nordseeinsel liegen seit geraumer Zeit mehrere lange Holzpfosten, sogenannte Dalben, die jahrzehntelang festen Halt für die eingelaufenen Schiffe boten und nun, da sie ausgedient haben, eine neue „Bestimmung“ erhalten: Der Berliner Künstler Bernd Finkenwirth macht aus ihnen Skulpturen.

Finkenwirth war über viele Jahre hin regelmäßig auf Spiekeroog als Dozent im dortigen Künstlerhaus tätig und so entstand eine innige Beziehung zu der grünen Nordseeinsel. Als er die prächtigen unversehrten Hölzer zu Gesicht bekam, war er begeistert und es reifte die Idee, diesen Dalben eine neue Existenz als hoch aufragende Skulpturen zu verleihen. So sollen sie nun nicht mehr die Schiffe in Empfang nehmen, sondern auf ganz andere Art und Weise die Gäste der Insel begrüßen.

Ebenso spontan konnte sich auch die Nordseebad Spiekeroog GmbH für diese Idee begeistern. Schon seit langem ist es für Spiekeroog ein fundamentales Anliegen, den Schutz und die Bewahrung der Natur am Wattenmeer mit den menschlichen Nutzungen in Einklang zu halten. Im Gespräch mit dem Geschäftsführer, Herrn Ansgar Ohmes, wurde aus der Idee ein Projekt geschmiedet, das nun umgesetzt werden kann. Dank der Förderung aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und des Landes Niedersachsen (RWB) im Rahmen des Projektes „Errichtung einer Naturer­lebnishütte“ ist es nun soweit:

Am 26. September 2011 begann Finkenwirth mit der bildhauerischen Arbeit auf dem Areal des Spiekerooger Hafengeländes, wo die Skulpturen nach ihrer Fertigstellung auch aufgestellt werden. Wie in den Entwurfsskizzen angedeutet, sollen die einstigen Dalben in ihrer aufrechten, eckigen Form noch nachvollziehbar bleiben, werden jedoch nach oben hin zunehmend in filigrane Naturformen aufgelöst. Die fragile Beziehung menschlich-konstruktiven Handelns zu den verletzlichen Formen der Natur wird in dieser Balance thematisiert. Gewissermaßen als Denkbilder für einen immer wieder neu zu befragenden Umgang des Menschen mit der Natur stehen die Skulpturen dann an einem Ort, der exemplarisch für einen hoffnungsvollen Umgang mit diesem Thema gelten kann.

Spiekeroog gehört zu den ostfriesischen Inseln im niedersächsischen Wattenmeer, hat eine Fläche von 18 Quadratkilometern und zählt ungefähr 800 Einwohner. Das staatlich anerkannte Nordsee­heilbad verfügt über einen kilometerlangen feinen Sandstrand, kleine Wäldchen, eine reizvolle Dünen­landschaft und einen idyllischen Dorfkern. Auf der grünen Insel trübt nichts den unbeschwerten Naturgenuss, denn Spiekeroog ist autofrei. (Quelle/Bilder: Global Communication Experts GmbH )