Im Sommer kann die Tour mit dem Auto schnell zur Tortur werden,
verwandelt sich doch das Fahrzeuginnere schon nach kurzer Zeit bei
direkter Sonneneinstrahlung in eine fahrende Sauna mit Temperaturen
von mehr als 60 Grad. Diese extreme Hitze belastet den Kreislauf und
beeinträchtigt Fahrtüchtigkeit und Verkehrssicherheit: Laut
ADAC-Unfallforschung passieren in der heißen Jahreszeit häufiger
schwere Unfälle, etwa durch Missachtung der Vorfahrt oder Auffahren;
jeder siebte schwere Unfall ereignet sich an Tagen mit Temperaturen
von mehr als 25 Grad - gerade in Verkehrssituationen, die hohe
Konzentration erfordern.
Heutzutage sorgen in rund 90 Prozent der Autos
Klimaanlagen für Abkühlung und Entfeuchtung. Jörg Kirst, Technikexperte im ADAC
Berlin-Brandenburg, rät zu einem bewussten Einsatz. „Viel hilft
viel - das ist der häufigste Fehler, den Autofahrer machen, wenn
sie gedankenlos ihre Klimaanlage bei heißen Temperaturen bis zum
Anschlag hochdrehen", sagt der Sachverständige.
Wer die Temperatur zu kalt einstellt, nimmt gesundheitliche
Risiken in Kauf. Auch zu starkes Herunterkühlen belastet den
Kreislauf und kann zu Erkältungen und Verspannungen führen. Der
Unterschied zwischen Innen- und Außentemperatur sollte nicht mehr
als sechs Grad betragen.
Wer die Klimaanlage einschaltet, sollte auch den erhöhten
Kraftstoffverbrauch bedenken. Ist der Innenraum bereits abgekühlt,
sind es etwa ein bis zwei Liter bei 100 km Stadtverkehr und nur 0,2
bis 0,7 Liter außerorts.
Der ADAC empfiehlt, vor dem Losfahren Fenster und Türen einige
Minuten zu öffnen, um kühlere Außenluft hineinzulassen und beim
Starten kurz das Umluftgebläse einzuschalten. Auf kurzen Strecken
unter fünf Kilometern ist es sinnvoller, ganz auf die Klimaanlage zu
verzichten und mit geöffnetem Fenster zu fahren.
(dpp-AutoReporter/wpr)